Sonntag, 20. März 2005

Cycling for softies

muss ich mir seit heute gefallen lassen. eigentlich aber seit gestern. aber nur simon und jackie die bereits 5000 kiwiland-kilometer in den beinen haben, sind berechtigt derart infame beleidigungen vom stapel zu lassen. (-: gestern wollte ich eigentlich via pigroot von waipiata nach palmerston oder hampden fahren. das fing ganz kurzweilig mir einer 13km langen achterbahn-schotterpiste ueber den naechsten huegelzug an. ich war also schon gut aufgewaermt, als ich nach gut einer stunde (wenn auf der schotterpiste 4WDs nahen, ist fuer veloeler anhalten, deckung suchen und staubfilter montieren unumgaenglich) den state highway 85 erreicht hatte. die landschaft war dort etwas flacher und sofort spuerte ich, was mich erwartet: gegenwind. da ich ja nicht aus zucker bin, dachte ich mir: 'gring ache u strample'. 5 km ging der selbstversuch. danach erinnerte ich mich an nigel rushtons zeilen, dass es bei gegenwind manchmal besser sei abzuwarten oder umzudrehen. ich entschied mich fuer variante 2 und kehrte zum rail-trail zurueck. so sitze ich jetzt in middlemarch und warte darauf, dass der scenic-train nach dunedin abfaehrt - mit mir und mr. ed als passagieren. cycling for softies halt. ein bisschen neidisch waren die britischen tandem-spinner aber schon, denn es hat die ganze nacht geregnet und war heute morgen arschkalt. das zelt und alles andere ist feucht und sie haben 90km berg- und talfahrt bis dunedin vor sich. ihre stimmung hat sich auch nicht gebessert nachdem ich ihnen von meiner superguten sonnencreme angeboten habe - sie behaupteten immernoch, dass der heutige zug, wegen mangelnder nachfrage gecancelt werde und empfahlen mir als alternative die 45minuetige stadtrundfahrt durch das 250-seelen-dorf middlemarch <-; (die gibt es tatsaechlich!)
Heute noch werde ich also in dunedin ankommen und die gelegenheit haben, eine foto-cd zu brennen, bevor ich dann eine bus-tour zu den gluggern unternehme --> cycling for softies again. von dunedin aus sind die glugger nur ueber den SH1 erreichbar und das ist folter fuer alle veloeler. denn hier sind 100% der busfahrer und 60% der truckfahrer lunatics, die die velofahrer am liebsten ebenso tot und flach auf dem asphalt sehen moechten, wie die tausende von igeln, karnickeln und opossums die highways zieren. noch nie zuvor habe ich so viele tote tiere auf den strassen gesehen, wie hier. manchmal hat man keine gelegenheit auszuweichen und muss dadurchfahren ..., wenn die dann schon seit 4 tagen in der sonne auf dem heissen asphalt liegen, riecht das mitunter ziemlich rustikal.

Freitag, 18. März 2005

Die Planung

besagt, dass heute wiedermal ein FREItag ist. ich habe frei - vom strampeln. natuerlich ist meine unterkunft 13km vom naechsten laden und dergleichen entfernt, also gibt das mal mind. 26km fuer einkauf und organisatorisches. meine klamotten haetten mal wieder eine waesche noetig und wenn ich mir ganz fest muehe gebe, dann kann ich dan brown im hostel liegen lassen (minus 750g gepaeck!).
im moment bin ich uebrigens in ranfurly, habe mein bett aber in peters farm hostel in waipiata (3km von der nachsten geteerten strasse entfernt) stehen. von dort solls dann morgen in richtung ostkueste (palmerston mit einem abstecher nach norden - hampden) weitergehen, bevor dunedin und die catlins auf dem programm stehen.
die sache mit dem bilderdownload wird lansam ultradringend. mittlerweile ist auch die speicherkarte voll und ich musste schon anfangen, fehlschuesse zu eliminieren um noch abdruecken zu koennen. aber auch hier gibt es wieder keine gelegenheit, ein usb-geraet anzuschliessen und eine cd zu brennen.

Salva mea

gestern morgen auf dem central otago rail trail: es war noch ein bisschen dunstig, der himmel noch leicht grau ueberzogen und die konturen der landschaft versteckten sich noch, um spaeter in ihrer vollen schoenheit zu erstrahlen. ich war vom backpacker schon langsam wieder in richtung schotterpiste gerollt und habe mr. ed wieder in die fahrspur gehievt. aus den kopfhoerern toente salva mea von faithless - das faengt rhythmuslos an und ist am anfang etwas neblig-verschwommen mit vogelgepfeife im hintergrund. dann aber setzen die beats ein und es wird immer schneller. ich konnte "sehen" wie der mann mit der kohlenschaufel am arbeiten war. immer mehr kohlen schaufelte er in die gluehende maschine der dampflock. schliesslich stand der kessel genuegend unter druck und ab ging die post - oder eben die damplock. das ganze passierte gluecklicherweise synchron mit dem kohlenhydratschaufler in meinem magen. ich spuerte richtig, wie es die mueesliflocken in meine blutbahn brachte und aus dem gemuetlichen einrollen ein kraftvolles strampeln wurde.

glcihzeitig hoerte ich aber auch den text von salva mea und musste an die diskussion vom vorabend denken. wir waren nur 2 gaeste in der ophir-lodge - eine junge israelin (22j) und ich. irgendwann im verlauf des abends kam sie auf ihre zeit in der armee zu sprechen. ich fragte sie, wie es denn so gewesen sei, und was passiere, wenn man sich in israel weigere, den kriegsdienst zu absolvieren. natuerlich drohe gefaengnis und es seien aber eigentlich nicht so viele, die sich druecken wollten. als ich sie fragte, ob es denn in israel keine pazifisten gebe und ob sie sich nie gedanken darueber gemacht habe, mit ihrem einsatz eine kriegsmaschine zu unterstuetzen, schaute sie mich voellig entgeistert an. ich haette leicht reden, denn ich sei in einem friedlichen land aufgewachsen. sie hingegen entstamme einer anderen realitaet, der realitaet des krieges. israel sei nun mal umkreist von arabischen nationen, welche eine bedrohung fuer das land darstellen. -- eigentlich waere mein nachtessen zu diesem zeitpunkt grad parat gewesen, ich musste es nach dieser anwort aber auf spaeter verschieben ... nach essen war wir ploetzlich gar nicht mehr. erstens weil sie natuerlich recht hat. meine realitaet ist eine andere. eine friedliche und behuetete. irgendwie verstehe ich sogar, wenn man mir aus dieser warte, die berechtigung abspricht, ueber kriegerische handlungen zu urteilen. der knopf in meinem hals entstand aber auch, weil fuer sie nur die bedrohung fuer israel zu existieren schien - und sie damit auch den armeeeinsatz rechtfertigte (das land beschuetze sie, und deswegen sei es selbstverstaendlich, dass sie dem land diene und etwas zurueckgebe). als ich erwaehnte, dass man das ganze auch umgekehrt betrachten und israel als agressor sehen koenne, meinte sie einfach, ich haette ja keine ahnung. SALVA MEA, weil ich nicht alle in einen topf werfen moechte - weil ich hoffe, dass nicht alle so gehirngewaschen werden und weil ich die diskussion mit ihr nicht weiterfuehren mochte. SALVA MEA auch, weil ich ja nicht sicher sein kann, selbst ein opfer von gehirnwaesche zu sein und genau so falsch liegen kann.

Dienstag, 15. März 2005

In der alten Goldgraebergegend

ist es ganz schoen. und auch ganz schoen heiss. der lindis-pass ist bezwungen und war viel schoener (zum anschauen und fahren) als der burke-pass. das ist aber wohl geschmackssache. das camp auf dem schulhausplatz von tarras wird leider abgeschafft. gluecklicherweise durfte ich doch noch dort uebernachten, aber sie wollen es langsam herunterfahren. es war aber schon cool dort. vor allem nachdem alle kids endlich zuhause waren und ich die ganze infrastruktur fuer mich alleine hatte. am besten war das grosse trampolin. zuerst habe ich darinliegend 150 seiten dan brown gefressen (peace - kennst du den eigentlich? ich glaube fast, der koennte dir gefallen.) spaeter als es dunkel wurde, habe ich den sternenhimmel bewundert (das ist die stelle fuer die silbrigen gratulationen. ich bin zur zeit - von ein paar mueckenstichen abgesehen - unversehrt. ihr auch?). der neuseelaendische sternenhimmel ist fantastisch. hier ist es so klar und hat so wenig stoerendes licht, dass man alles sieht. unglaublich - wieviele sterne es gibt, wie sie funkeln und wie deutlich man die milchstrasse oder wasauchimmerdasist sehen kann. wann ich endlich dazu kommen werde, euch die ersten bilder von kiwiland raufzuladen, weiss ich leider nicht - habe aber den verdacht, dass ich euch gedulden muesst, bis ich in dunedin (gesprochen: daniiden) bin. dann waeren auch die bilder der glugger schon dabei.

fuer diejenigen, die nicht warten koennen, empfehle ich die google-bildersuche. stichworte:
- lake tekapo
- mount cook
- lindis pass
- central otago
bie letzten beiden, kommen liebhaber von mondlandschaften und leeren gegenden - zu denen ich eigentlich auch gehoere - ins schwaermen. eigentlich steht im satz vorher nur, weil es schon recht muehsam sein kann, waehrend ueber 20km einen busch, baum oder fels zu suchen, weil die blase gleich platzt.

Samstag, 12. März 2005

Die Marotten der Veloeler

koennten unterschiedlicher nicht sein. da waeren zum beispiel jackie und simon aus england. sie sind mit tandem und bob-yak unterwegs und schwoeren auf lightweight. behaupten sie zumindest und lachen mich aus, weil ich eine halbe bibliothek dabei habe. sie fuehren keine buecher mit sich, ausser dem pedalers paradise (der ja eigentlich ein heftli ist) und ein paar seiten aus der lonelyplanet cycling ausgabe, obwohl sie mit recht behaupten, das sei ein piece of crap. abends beschaeftigen sie sich mit ausgerissenen kreuzwortraetseln aus zeitungen - wenn ich nur mal eine internet-station mit drucker finden wuerde, damit ich meine raetsel ausdrucken koennte ))-: die kuechenausruestung der tandemfahrer ist aber ziemlich ausladend. sie fuehren einen halben store mit sich. da bin ich mit meinen immerhin 5 gewuerzen im necessaire ganz schoen schmal ausgeruestet.

der "wer kann am meisten zmorgen aesse"-wettbewerb ist auch ganz schoen lustig. denn es kommen die lustigsten rezepte dabei raus. jaaaa, anzapfstelle - ich esse sogar muesli. mit todesverachtung wuerge ich das zeug runter. die japanischen bustouristen, die zum fruehstueck 2 eier, 4 cippollata und eine pizza hawaii verdruecken, kann aber niemand uebertreffen.

da waeren dann noch christina und roger aus baern. sie sind das erste mal mit dem velo unterwegs. sie haben aber vor ihrer velotour, NZ bereits ein wenig mit dem auto erkundet. aus dieser zeit stammt auch der hammer, den sie mit sich fuehren, um haeringe einzuschlagen. man muss schliesslich auf alle eventualitaeten vorbereitet sein, denn man koennte ja mal an einem ort ankommen, an dem es keine steine gibt (-; leider war may in einem anderen backpacker, und sie hat die lustigen geschichten nicht mitbekommen. ich habe sie heute morgen nochmal kurz gekreuzt, als ich ins staedtli (omarama) unterwegs war und sie bereits zum lindis-pass unterwegs war.

das wollte ich eigentlich auch, aber erstens habe ich verschlafen und zweitens gefielen mir die wolken dort oben gar nicht. im gaestebuch vom farm-backpacker hat es ein paar beschreibungen von veloelern, bei denen das wort "schneesturm" vorkommt. darum genehmige ich mir heute einen gemuetlichen rest-day und nehme den weg zum pass morgen unter die pedale. bin ja gespannt, wie das behelfs zelt-camp vor dem schulhaus von tarras ennet dem pass so ist. es gaebe zwar einen (schlechten) backpacker ein paar kilometer weiter und einen besseren noch ein paar kilometer und vor allem hills weiter, aber das schulhaus-camp soll ganz witzig sein. danach fahre ich dann aber nicht wie alle anderen nach queenstown weiter. ich will zurueck an die kueste und spaeter via invercargill (und ev. stewart island) wieder in die berge. gestern ist mir zufaellig ein prospekt einer stillgelegten cycelbaren bahnstrecke genau auf dem weg von cromwell in richtung dunedin in die finger gekommen. nachdem wir das in kanada schon auslassen mussten, nehme ich hier einen zweiten anlauf, eine alte bahnstrecke zu strampeln (-:

Freitag, 11. März 2005

Heute ohne

wind - aber mit einem ganz leichten ziehen in den beinen unterwegs. wir sind gut am lake tekapo angekommen und weil ich zu faul war, um eine unterkunft zu buchen, habe ich meine villa kunterbunt im garten der jugi aufgestellt. ich kann hier alle facilities benutzen (duschen, kueche, waschsalon --> juppie, saubere kleider!) und habe eine unverbaute aussicht auf den see. das zelt wird morgen zwar nass sein, aber die aussicht ist fantastisch. morgen muss ich frueh auf. 90km stehen auf dem programm. es ist aber mainly flat bis nach omarama (die stadt der oma-fanclubs? (-; ). die angaben aus dem padalers paradise bez. steigungen und services unterwegs sind uebrigens sehr verlaesslich. solbald ich eine internet-quelle finde, werde ich ihn in der lesestoffliste verlinken. das ding ist genial und verdient unbedingt werbung --> handmade by a kiwi-cyclist (hat aber eine ISBN).

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