Salva mea
gestern morgen auf dem central otago rail trail: es war noch ein bisschen dunstig, der himmel noch leicht grau ueberzogen und die konturen der landschaft versteckten sich noch, um spaeter in ihrer vollen schoenheit zu erstrahlen. ich war vom backpacker schon langsam wieder in richtung schotterpiste gerollt und habe mr. ed wieder in die fahrspur gehievt. aus den kopfhoerern toente salva mea von faithless - das faengt rhythmuslos an und ist am anfang etwas neblig-verschwommen mit vogelgepfeife im hintergrund. dann aber setzen die beats ein und es wird immer schneller. ich konnte "sehen" wie der mann mit der kohlenschaufel am arbeiten war. immer mehr kohlen schaufelte er in die gluehende maschine der dampflock. schliesslich stand der kessel genuegend unter druck und ab ging die post - oder eben die damplock. das ganze passierte gluecklicherweise synchron mit dem kohlenhydratschaufler in meinem magen. ich spuerte richtig, wie es die mueesliflocken in meine blutbahn brachte und aus dem gemuetlichen einrollen ein kraftvolles strampeln wurde.
glcihzeitig hoerte ich aber auch den text von salva mea und musste an die diskussion vom vorabend denken. wir waren nur 2 gaeste in der ophir-lodge - eine junge israelin (22j) und ich. irgendwann im verlauf des abends kam sie auf ihre zeit in der armee zu sprechen. ich fragte sie, wie es denn so gewesen sei, und was passiere, wenn man sich in israel weigere, den kriegsdienst zu absolvieren. natuerlich drohe gefaengnis und es seien aber eigentlich nicht so viele, die sich druecken wollten. als ich sie fragte, ob es denn in israel keine pazifisten gebe und ob sie sich nie gedanken darueber gemacht habe, mit ihrem einsatz eine kriegsmaschine zu unterstuetzen, schaute sie mich voellig entgeistert an. ich haette leicht reden, denn ich sei in einem friedlichen land aufgewachsen. sie hingegen entstamme einer anderen realitaet, der realitaet des krieges. israel sei nun mal umkreist von arabischen nationen, welche eine bedrohung fuer das land darstellen. -- eigentlich waere mein nachtessen zu diesem zeitpunkt grad parat gewesen, ich musste es nach dieser anwort aber auf spaeter verschieben ... nach essen war wir ploetzlich gar nicht mehr. erstens weil sie natuerlich recht hat. meine realitaet ist eine andere. eine friedliche und behuetete. irgendwie verstehe ich sogar, wenn man mir aus dieser warte, die berechtigung abspricht, ueber kriegerische handlungen zu urteilen. der knopf in meinem hals entstand aber auch, weil fuer sie nur die bedrohung fuer israel zu existieren schien - und sie damit auch den armeeeinsatz rechtfertigte (das land beschuetze sie, und deswegen sei es selbstverstaendlich, dass sie dem land diene und etwas zurueckgebe). als ich erwaehnte, dass man das ganze auch umgekehrt betrachten und israel als agressor sehen koenne, meinte sie einfach, ich haette ja keine ahnung. SALVA MEA, weil ich nicht alle in einen topf werfen moechte - weil ich hoffe, dass nicht alle so gehirngewaschen werden und weil ich die diskussion mit ihr nicht weiterfuehren mochte. SALVA MEA auch, weil ich ja nicht sicher sein kann, selbst ein opfer von gehirnwaesche zu sein und genau so falsch liegen kann.
glcihzeitig hoerte ich aber auch den text von salva mea und musste an die diskussion vom vorabend denken. wir waren nur 2 gaeste in der ophir-lodge - eine junge israelin (22j) und ich. irgendwann im verlauf des abends kam sie auf ihre zeit in der armee zu sprechen. ich fragte sie, wie es denn so gewesen sei, und was passiere, wenn man sich in israel weigere, den kriegsdienst zu absolvieren. natuerlich drohe gefaengnis und es seien aber eigentlich nicht so viele, die sich druecken wollten. als ich sie fragte, ob es denn in israel keine pazifisten gebe und ob sie sich nie gedanken darueber gemacht habe, mit ihrem einsatz eine kriegsmaschine zu unterstuetzen, schaute sie mich voellig entgeistert an. ich haette leicht reden, denn ich sei in einem friedlichen land aufgewachsen. sie hingegen entstamme einer anderen realitaet, der realitaet des krieges. israel sei nun mal umkreist von arabischen nationen, welche eine bedrohung fuer das land darstellen. -- eigentlich waere mein nachtessen zu diesem zeitpunkt grad parat gewesen, ich musste es nach dieser anwort aber auf spaeter verschieben ... nach essen war wir ploetzlich gar nicht mehr. erstens weil sie natuerlich recht hat. meine realitaet ist eine andere. eine friedliche und behuetete. irgendwie verstehe ich sogar, wenn man mir aus dieser warte, die berechtigung abspricht, ueber kriegerische handlungen zu urteilen. der knopf in meinem hals entstand aber auch, weil fuer sie nur die bedrohung fuer israel zu existieren schien - und sie damit auch den armeeeinsatz rechtfertigte (das land beschuetze sie, und deswegen sei es selbstverstaendlich, dass sie dem land diene und etwas zurueckgebe). als ich erwaehnte, dass man das ganze auch umgekehrt betrachten und israel als agressor sehen koenne, meinte sie einfach, ich haette ja keine ahnung. SALVA MEA, weil ich nicht alle in einen topf werfen moechte - weil ich hoffe, dass nicht alle so gehirngewaschen werden und weil ich die diskussion mit ihr nicht weiterfuehren mochte. SALVA MEA auch, weil ich ja nicht sicher sein kann, selbst ein opfer von gehirnwaesche zu sein und genau so falsch liegen kann.
zunderobsi - 18. Mär, 00:36
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